Neben der Gestaltung von Kränzen und Gestecken habe ich mehr und mehr auch die Leidenschaft zum Filzen für mich entdeckt.
Begeistert hat mich die Arbeit mit Wolle als ein hochwertiges Naturprodukt, aber auch die Techniken in ihrer Vielfalt an Gestaltungsmöglichkeiten zur Herstellung einzigartiger Figuren – ob als schmuckvolles Einzelexemplar oder auch themenbezogen als stilvolle Ergänzungen individueller Kranz- & Gesteck-Kreationen.
Wenngleich die Herstellung einer handgefertigten Filzfigur auch äußerst arbeits- und zeitintensiv ist, erfüllt es mich immer wieder mit Stolz wenn ein neues Modell fertiggestellt werden konnte. Ganz besonders freut es mich, wenn sich dann ein ganz besonderer Mensch findet, der echte Handarbeit und die liebevolle Gestaltung wertschätzen kann.
Jedes Arbeiten und Gestalten mit Naturfilz beginnt mit der Grundreinigung der Rohwolle. Ich bevorzuge die Schafwolle einer Schäferei aus Sachsen-Anhalt, welche in langjähriger Familientradition für ein hohes Maß an Qualität und Erfahrung in der artgerechten Zucht von Schafen bekannt ist. Das Waschen der Rohwolle ist durchaus eine kleine Prozedur und beansprucht einige Stunden. So wird die Wolle gereinigt und geruchsneutral zur Weiterverarbeitung vorbereitet, getrocknet und im Anschluss mit Hilfe zweier Kardierkämme gekämmt bzw. »kardiert«. Nun ist die Filzwolle bereit, um vielseitig kreativ zu werden. Beispielhaft zeige ich hier an den folgenden Bildern, wie ein kleiner Schafbock entstehen kann.
Gut eignen sich Filznadeln in unterschiedlichen Größen sowie eine Filzunterlage oder auch (wie in der Abbildung dargestellt) ein dicker Schwamm. Um beim Filzen die Verletzungsgefahr einzudämmen haben sich kleine Fingerlinge aus Leder bewährt, welche auf jeden Fall während des Filzens getragen werden sollten.
Durch ständiges Einstechen mit Hilfe der Nadeln in die Filzwolle, verfestigt sich das Material und es entstehen erste geometrische Grundfiguren, wie Kugel, Zylinder oder Ähnliches. Je öfter die Wolle mit der Filznadel bearbeitet wird, desto fester wird der Grundkörper und erlangt so seine besondere Stabilität. Dies ist nötig, damit alle anderen Körperteile später gut miteinander verbunden werden können und die Figur zudem seinen sicheren Stand erhält. Auf diesem Beispielbild ist bereits Kopf, Hals und Körper des »Böckchen's« recht deutlich zu erkennen.
Nachdem die drei Grundteile (Körper, Hals, Kopf) vorbereitet sind, werden alle weiteren Einzelteile nacheinander angefertigt. Zwischendurch sollte natürlich abgeschätzt werden, ob die Proportionen der jeweiligen Teile zueinander stimmig sind. Der Kopf hat hier bereits eine erkennbare Tierform und wurde mit dem Grundkörper Hals durch filzen verbunden. Auch die Hörner vom Böckchen sind auf diese Weise entstanden.
Der eigenen Fantasie sind in Farbigkeit, Art & Form keine Grenzen gesetzt. Mit viel Geduld, Augenmaß und Blick für's Detail können besonders »herzige« Kreationen entstehen, welche in ihrer Einzigartigkeit ganz sicher von »Jedermann« liebgewonnen werden.
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